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Tuning
Rigel-Quickfinder |
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Beseitigung
der Parallaxe
Ich habe mich früher
immer darüber gewundert, dass viele meiner Bekannten und
auch etliche Forenteilnehmer die tolle Funktion des Rigel-Quickfinders
lobend erwähnt hatten.
Bei meinem Modell wollte sich diese Begeisterung jedoch nie so
richtig einstellen. Ich fand den Einblick sehr beengt und zudem
war mein Rigel von heftiger Parallaxe geplagt. Wenn man einen
Stern anvisierte und dabei den Kopf nur leicht bewegte, wanderten
die beiden Zielkreise weit hin- und her. Ein genaues Anpeilen
war somit gar nicht möglich. Zudem erschienen die Kreise
recht unscharf und schwammig.
Ein Sternfreund berichtete dann im Astro-Forum, dass er seinen
Rigel-Quickfinder wegen genau diesen Problemen auseinandergebaut
und die LED-Kreise neu justiert hätte.
Auf genauere Nachfrage
konnte ich das Problem bei meinem Modell nachvollzuiehen und nach
dem Motto " Gefahr erkannt - Gefahr gebannt" gleich
beseitigen.
An dieser Stelle jedoch
der dringende Hinweis, dass alle Demontagearbeiten am Rigel auf
eigene Verantwortung gemacht werden. Die Rückwand des Rigel
ist sehr gut verklebt oder sogar ultraschlallgeschweißt.
Man muss sich also Gedanken darüber machen, wie man die Rückwand
nacher wieder befestigt.
Ausführen
der Tuningmaßnahmen auf eigene Gefahr!
So geht's:
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Demontage:
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Man
muss den Rigel-Quickfinder nicht, wie im Bild dargestellt, komplett
zerlegen. Ich rate an dieser Stelle ausdrücklich davon ab,
die Projektionsscheibe mit den 3 Justageschräuchen zu entfernen.
Die Rückwand
(ganz rechts im Bild) ist mit dem Gehäuse sehr gut verbunden.
Daher muss diese Verbindung mit etwas Gewalt getrennt werden. Zu
diesem Zweck versuchte ich die Rückwand mit den Fingern ein
paar Zentimeter weit abzulösen. Wenn man einmal einen kleinen
Spalt geschaffen hat, kann der Rest mit einem stumpfen Gegenstand
vorsichtig abgehebelt werden. Ich habe hierfür einen alten
Schraubendreher verwendet.
Hier ist echtes Fingerspitzengefühl gefragt, aber letztendlich
geht es. Ich würde an dieser Stelle nicht mit spitzen oder
scharfen Gegenständen hantieren, da man damit allzuleicht abrutschen
kann.
An sich
muss der Rigel gar nicht weiter zerlegt werden, es sein denn, dass
die Platine dermaßen schief im Gehäuse sitzt, dass die
LED nicht 100% senkrecht gestellt werden kann.
In diesem Fall muss man den vorderen Drehknopf abziehen, die darunter
befindliche Mutter lösen und die Platine an sich gerade rücken.
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Das eigentliche Tuning
wird an der roten LED vorgenommen. Wenn diese LED (die schwarze
Haube mit den Projektionsringen kann man einfach abziehen) nicht
auf die optische Achse der oberen Linse zielt, tritt das Parallaxen-
und Unschärfeproblem auf.
Wir müssen also
versuchen, die LED so genau wie möglich zentrisch unter die
Linse zu bekommen. In den allermeisten Fällen wird diese
LED offensichtlich krumm und schief eingelötet sein. Man
muss beim vorsichtigen Geradebiegen der LED allerdings aufpassen,
die Beinchen nicht versehentlich abzureißen. Aus diesem
Grund empfehle ich, die Batterie herauszunehmen und den Batteriehalter
komplett abzulöten. Nur so kommt man an die Lötstellen
der LED heran. Das Geraderücken der LED ist für die
Beinchen auf alle Fälle schonender, wenn mindestens ein Beinchen
abgelötet wird.
VORSICHT: Die Abstände der Lötpads von Anode
und Kathode der LED sind im Layout sehr eng. Es kann leicht passieren,
dass man beim Löten aus Versehen eine Zinnbrücke fabriziert.
--> Kurzschlussgefahr!
Letztendlich genügt es, die LED wie im Bild oben per Augenmaß
so senkrecht wie möglich (gemessen an der Platine) auszurichten.
Die andere Biegerichtung (also vor und zurück) kann man nacher
im eingebauten Zustand vornehmen.
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Wenn
man die LED so gut es geht ausgerichtet hat, kann man die Platine
samt Batterie wieder ins Gehäuse montieren. Wenn man nun in
einen abgedunkelten Rau geht, kann die restliche Justage "online"
bei eingeschaltetem Rigel vorgenommen werden. Dazu biegt man die
LED vorsichtig weiter vor oder weiter zurück und prüft
jedesmal die Parallaxe (ca. 5m entferntes Objekt anpeilen) Wenn
sich der Kopf bewegt und sich damit die Einblickposition leicht
ändert, dürfen die Zielkreise nicht hin- und herwandern.
Man kann dann noch versuchen, durch senkrechtes Verschieben der
Zeilkreis-Maske den optimalen Schärfepunkt in der Projektionssscheibe
zu erreichen. Im Normalfall genügt aber bereits die senkrechte
Montage der LED. |
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Wenn
alles passt, könenn die Platine und vor allem die LED samt
Zielkreismaske mit Heißkleber im Gehäuse fixiert werden.
(siehe Bild) |
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Am Schluss muss man sich
dann noch Gedanken machen, wie man die Rückwand wieder am Gehäuse
befestigt. Von einfachem Klebeband rate ich ab, weil der Rigel-Finder
über die Rastnase der Rückwand in der Basis fixiert wird.
Wenn die Rückwand nur mit Klebeband am Gehäuse befestigt
wird, kann das Gehäuse nicht fest genug in der Basis gehalten
werden.
Aus diesem Grund habe ich mir aus zwei ganz dünnen Aluwinkeln
(Baumarkt) und vier Senkschrauben eine solide Befestigung überlegt.
Die Gewinde für die M3-Senkschräubchen wurden einfach
in den Kunststoff geschnitten. Das reicht völlig aus und ist
hinreichend stabil.
Ein Test des getunten
Rigels am Nachthimmel verlief zu meiner vollen Zufriedenheit.
Viel Spaß
beim Nachbauen!
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